Maro Dromm- Sui Generis

Verein zum Erhalt der Kultur und Sprache der Sinti in Deutschland.

        Jana Müller (Alternatives Jugendzetrum e.V Dessau

Der Abstand der jüngeren Generation wird immer größer“, so Jana Müller. Um so wichtiger sei es, politische Jugendbildung mit einer lokalen Spurensuche zu verbinden. Dass schaffe einen ganz konkreten Bezug zur Geschichte. Deshalb gehört zum pädagogischen Konzept des Jugendzentrums eben nicht nur der Besuch einer Ausstellung, sondern ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Workshops und Zeitzeugengesprächen.

Quelle:Augen auf

                         DIE KUNST DER ERINNERUNG

                                   Nicht wiedergekommen

 Ein Film über die Vernichtung eines Großteils der Familie Franz durch Nazideutschland

Der Film „Nicht wiedergekommen“ von Jana Müller (Alternatives Jugendzentrum e.V. Dessau) , beleuchtet den Völkermord an einer halben Millionen Sinti und Roma, die von den Nazis ermordet wurden, an Hand des Schicksals der Korbmacherfamilie Franz. Von den 27 Angehörigen der Familie Franz, deren Heimat bis zum Beginn des Völkermordes Magdeburg und der Fläming waren, überlebten lediglich vier Personen. Die Orte, an denen Familienmitglieder litten und starben, stehen für unvorstellbares Leid:  Magdeburg-Holzweg, Sachsenhausen, Lichtenburg, Ravensbrück, Mauthausen, Dachau, Neuengamme, Bernburg, Buchenwald, Auschwitz-Birkenau, Mittelbau-Dora, Bergen-Belsen. Wald-Frieda Weiss, geborene Franz, erinnert sich in der Dokumentation schmerzlich an den Verlust ihrer Mutter, mit der sie gemeinsam viele Jahre in den Konzentrationslagern Lichtenburg und Ravensbrück litt, bis Franziska Franz in der Bernburger Gaskammer ermordet wurde, sowie an den geliebten Vater Gustav Franz, der im Konzentrationslager Mauthausen an den Folgen von Misshandlungen starb.


Danksagung

Ich habe Jana Müller durch meinen Bruder Siegfried Franz kennengelernt, er ist 2. Vorsitzende der Nds Beratungsstelle für Sinti und Roma und ist verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit, er repräsentiert Sinti und Roma auf verschiedenen Veranstaltungen.
Jana Müller ist für mich in vielerlei Hinsicht ein außergewöhnlicher Mensch und nicht nur der M.D.S.G e.V., sondern auch meine gesamte Familie und ich persönlich haben Jana und ihrem Team zu verdanken, dass der durch Nazideutschland ziehende Leidensweg unserer Familie (Nicht wiedergekommen) so gut dokumentiert wurde.
Meiner Familie, wurde dadurch ein Teil unserer Familiengeschichte fassbarer und für nachkommende Generationen zugänglich gemacht.
Also dafür und für all das für unsere Aufklärungsarbeit so wichtige Dokumentationsmaterial, das sie dem M.D.S.G e.V. immer wieder zukommen lässt, möchte ich ihr privat und auch als erster Vorsitzender des Vereins großen Dank zukommen lassen.
M.Franz

Erster Vorsitzender des M.D.S.G e.V


Arbeit mit Jugendlichen

Spurensuche von Unku

Teilnahme an einem Gemeinschaftsprojekt des Alternativen Jugendzentrum Dessau unter Jana Müller und Eve Rosenhaft mit Schülern aus Liverpool an das Schicksal der Sinteza Erna Lauenburger





 

Schüler aus Liverpool und ihre Gastgeber

schauen Mario Franz (M.D.S.G .e.V)

und Siegfried FranzNds.Beratungsstelle für Sinti und Roma e.V.

sowie den Schülerinnen Erin Cole und Georgia Chadwich über die Schulter, als diese den Eintrag ins Gästebuch der Stadt unterschreiben.


Besuch des "Denksteins"- Mahnmal mit einer Tafel für die 470 deportierten Sinti und Roma Magdeburgs mit den Liverpooler Schülern.




 Unku    (Erna Lauenburger)

(Geb: 4. März 1920 in Berlin-Reinickendorf; † 2. Juli 1943 Zigeunerlager Auschwitz)







           Was mit Unku geschah          

Das kurze leben der Erna Lauenburger (Unku)




                                  

                                              Die Lichtenburg

                              Treffen zum Gedenken 2013

Von Klaus Adam

foto:Adam  Mario Franz vom (M.D.S.G .e.V)  hatte extra ein Gitarrenstück für diese Gedenkstunde geschrieben.

 

Prettin/MZ

Jana Müller vom Alternativen Jugendzentrum in Dessau verbindet mit der Familie Franz etwas ganz Besonderes. Vor drei Jahren stellte sie gemeinsam mit Historiker Sven Langhammer in der Lichtenburg eine Filmdokumentation vor, die sich mit der leidvollen Geschichte dieser Sintifamilie beschäftigt. Franziska Franz und ihre Tochter Wald-Frieda waren gemeinsam in diesem Konzentrationslager der Nazis eingesperrt, später auch in Ravensbrück. An das Schicksal dieser Familie erinnerte Müller am Wochenende während einer Gedenkstunde vor dem Relief im Hof der Lichtenburg. Dabei ließ sie vor allem Zitate sprechen, die von Wald-Frieda Weiss stammen und von Ernesto Kroch, dem 2012 verstorbenen Widerstandskämpfer gegen die Nazis, der nach der Lichtenburghaft über Jugoslawien nach Uruguay emigrierte. Seine Frau Eva Weil war zu diesem zweiten Lichtenburg-Treffen des Fördervereins Schloss und Gedenkstätte Lichtenburg und einiger Freunde mit der Familie Franz gekommen.

Allein, dass Wald-Frieda Weiss während des Appells zu ihrer eine Woche später eingelieferten Mutter lief, brachte ihr zwölf Tage Dunkelhaft im Bunker ein. Es war einer Aufseherin aufgefallen. Diese Erinnerung zitierte Jana Müller unter anderem. Dass sich die inzwischen betagte Dame rund siebzig Jahre danach noch haargenau an jedes Detail in dieser Zelle erinnern konnte, deutet an, wie tiefgreifend nicht nur die körperliche Belastung in der Zelle war. Dies ist auch ein Indiz für die existentielle psychologische Härte solcher Strafen.

Emotionale Erinnerungen

Vor allem wolle er sich über diesen Tag, dieses Treffen, diesen erneuten herzlichen Empfang durch die Gastgeber freuen, meinte anschließend Siegfried Franz. Er ist nicht nur der Neffe von Wald-Frieda Weiss, sondern auch stellvertretender Geschäftsführer des niedersächsischen Verbandes Deutscher Sinti. Dennoch sind Erinnerungen an Orte und Geschichten, die er aus den Erzählungen kennt, für ihn heute wieder hoch emotional. Nur vier seiner 27 Mitglieder zählenden Familie hatten seinerzeit den Holocaust an den Sinti und Roma überlebt. „Und immer noch will man uns nirgendwo haben“, sagte er später zur MZ. Der Vorurteile sind noch viele. Und er kennt sie alle. Wenn auch heute die Familie im Raum Osnabrück zu Hause ist, so war sie in der beginnenden Nazizeit in Magdeburg und im Fläming beheimatet. Und so erkannte er gerade auf der Herfahrt nach Prettin viele Orte, deren Namen er aus der Familiengeschichte verinnerlicht hat. „Sie hatten hier eine schöne Zeit, bis dann der Umbruch kam“, so formuliert der Nachkomme dieser leidgeprüften Familie. Diese Erinnerungen machten ihn zwar immer wieder traurig, so Franz, doch an der „Kraft, die von diesen Menschen hier ausgegangen ist“, könne er sich stets aufrichten.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung MZ



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