Historiker Dr. Lutz Miehe, kommissarischer Direktor der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt,
„In der Öffentlichen Wahrnehmung herrscht oft die Meinung vor, dass die Schuldigen, nämlich Hitler und seine Minister, in Berlin saßen und der Holocaust im Osten stattfand“, sagt Miehe zu den bekannten Entlastungsargumenten und der Strategie, die Verantwortlichkeit für die Barbarei auf Dritte zu delegieren. Doch die Täter kamen von hier, waren ganz normale Deutsche und hatten durchaus die Wahl, sich an den Verbrechen nicht zu beteiligen: „Jeder einzelne habe in der NS-Diktatur Spielräume gehabt, an jedem Ort und in jeder Gemeinde“, so Miehe. Manch Arbeitsloser Prettiner (Gemeinde im heutigen Landkreis Wittenberg, wo die Nationalsozialisten in der Lichtenburg eins der ersten Konzentrationslager errichteten) hat vom KZ mitten im Ort profitiert. Es waren Ärzte und Schwester – und nicht etwa die SS – die in der Bernburger Gaskammer 14.000 Kranke, Behinderte und KZ-Häftlinge ermordeten. „Von Annaburg bis Zeitz“, wären die Menschen bereit gewesen, die Befehle auszuführen und Menschen ins KZ zu schaffen. „Man muss das so deutlich sagen“, ergänzt der Stiftungsdirektor unmissverständlich. Noch heute sei es beschämend, mit welcher preußischen Gründlichkeit auch die Menschen in Mitteldeutschland damals ihre Opfer auslieferten und aus diesem Leid noch persönlichen Nutzen zogen.
Quelle:Augen auf
Ich habe Dr. Lutz Miehe persönlich kennen lernen dürfen und meiner Meinung nach, ist er mit seiner unverblümten offenen Art der Aufklärung einer der
wichtigsten Brückenpfeiler zwischen der gemeinsamen vergangenen und zukünftigen Geschichte der Deutschen Sinti und der Deutschen Mehrheitsbevölkerung.
.M.Franz
Dr.Miehe findet in seinen Ausführungen über die Menschenrechtsverletzung an den Magdeburger Sinti „im Zigeunerlager Magdeburg Holzweg klare Worte.
Einen Teil der selbsterstellten PDF Dateien die uns Dr.Miehe bezüglich seinem Bericht unter anderen über das, sogenannte Zigeunerlage am Holzweg zukommen lies,möchten wir hier kostenlos zum Download anbieten: